EINE INTERDISZIPLINÄRE DEUTSCH-FRANZÖSISCHE UND INTERNATIONALE FORSCHUNGSGEMEINSCHAFT
Das Centre interdisciplinaire d’études et de recherches sur l’Allemagne (CIERA) vereint als öffentliche Interessenvereinigung (groupement d’intérêt public, kurz: GIP) zwölf der renommiertesten französischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Das interdisziplinäre Zentrum mit Sitz in Paris fördert und unterstützt die Wissenschaftskooperation zwischen Frankreich und Deutschland durch Aktivitäten in Frankreich (hauptsächlich in den Regionen Île-de-France, Grand Est und Rhône-Alpes) und Deutschland aber auch darüber hinaus.
Gefördert wird das CIERA vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und dem französischen Ministerium für Hochschulbildung, Forschung und Innovation (MESRI).
UNSERE AKTIONEN IM DIENST DER DEUTSCH-FRANZÖSISCHEN FORSCHUNG
Das CIERA richtet sich an alle Nachwuchsforschenden (ab dem Master) sowie an erfahrene Forschende, die über oder im Zusammenhang mit Deutschland bzw. allgemeiner dem deutschsprachigen Raum in den Geistes- und Sozialwissenschaften arbeiten.
Sie müssen nicht unbedingt Germanist oder Germanistin und Ihre Arbeit muss nicht ausschließlich auf Deutschland bezogen sein, um Teil unseres Netzwerks zu werden.
Das CIERA bietet eine Reihe innovativer Aktionen und Aktivitäten zur Unterstützung der deutsch-französischen Forschung an:
- Ein interaktives Verzeichnis der Gemeinschaft der Forschenden, das die Möglichkeit bietet, die eigene Forschungsarbeit sichtbar zu machen und mit anderen Mitgliedern in Kontakt zu treten.
- Innovative Fortbildungsangebote, die Studierenden und Promovierenden helfen, die wichtigsten Etappen ihrer akademischen Laufbahn zu meistern – vom Master bis zum Postdoc.
- Flexible Finanzierungsmöglichkeiten für Begegnungen von Nachwuchsforschenden oder Wissenschaftskooperationen zwischen Deutschland und Frankreich.
- Mobilitätsbeihilfen für Forschungsaufenthalte oder Praktika in Deutschland bzw. im deutschsprachigen Raum.
- Angebote für Forschungskommunikation zur Unterstützung der Wissenszirkulation.
UNSER LEITSATZ: „ÜBER GRENZEN HINAUSDENKEN“
Das CIERA verschafft Ihnen Zugang zu einem Experimentierraum von internationaler Dimension, der akademische und fachspezifische Grenzen zu überdenken und zu überwinden hilft: „le franco-allemand“, die deutsch-französische Zusammenarbeit.
Es gehört mehr dazu als Englisch zu sprechen, um die Geistes- und Sozialwissenschaften in einen globalen Horizont zu stellen. Es gilt vor allem zu begreifen, was es bedeutet, wissenschaftlich zu sprechen: Wissenschaftlicher Diskurs ist immer zeitlich und räumlich verankert, dient jedoch einem universellem Verständnis. Wir sind der Überzeugung, dass eine eingehende Beschäftigung mit und auf fremdem Terrain, mit einer fremden Wissenschaftstradition und einer anderen Auffassung von Konzepten, Methoden und Disziplinen die beste Art und Weise ist, einen kritischen Blick auf sich selbst zu erlangen und seiner Forschung eine wirkliche internationale Dimension zu verleihen.
Weil sie so nah und doch so verschieden sind – nicht zuletzt in Hinsicht auf ihre Wissenschaftstraditionen – bieten Deutschland und Frankreich ein außergewöhnliches Laboratorium, um Internationalisierung zum Denkanstoß zu machen.
Das CIERA ist nicht nur ein Tor nach Deutschland. Es ist gleichzeitig auch eine Brücke zur Interdisziplinarität und zu einem besseren Verständnis der wissenschaftlichen Diskurse – und letztendlich auch eine Einladung zu einer Reise zu sich selbst.
UNSERE GESCHICHTE
Die Gründung des CIERA beruht auf einer politischen Entscheidung auf höchster Ebene. Im September 1997 unterzeichneten die französischen und deutschen Staats- und Regierungschefs in Weimar eine Erklärung, die zur Gründung einer Körperschaft zur Förderung, Strukturierung und Internationalisierung der Ausbildungs- und Forschungsprogramme in den Geistes- und Sozialwissenschaften anregte.
„[D]as Verständnis für die aktuellen Entwicklungen im Partnerland [muss] vertieft werden. Diesem Ziel wird die bevorstehende Gründung eines Zentrums für Deutschlandstudien in Frankreich dienen, das fächerübergreifend künftige Deutschlandexperten ausbilden soll.“
Im Dezember 2001 ging aus diesem Projekt das Centre interdisciplinaire dʼétudes et de recherches sur lʼAllemagne (CIERA) hervor: eine öffentliche Interessenvereinigung (GIP), der anfangs neun französische Hochschulen und Forschungseinrichtungen angehörten. Finanziert wird das CIERA gemeinsam von Deutschland und Frankreich über den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) auf der einen und das französische Ministerium für Hochschulbildung, Forschung und Innovation (MESRI) und die Mitgliedsinstitutionen auf der anderen Seite.
Text des Gründungsabkommens
Seitdem ist das CIERA-Netzwerk gewachsen. Weitere Institutionen sind dem Konsortium beigetreten, dessen Laufzeit regelmäßig verlängert wird. Heute zählt das CIERA 12 Mitgliedsinstitutionen, die zu den renommiertesten Einrichtungen der französischen Hochschullandschaft gehören. Das CIERA weiß sich kontinuierlich zu erneuern und kann nach seinem zwanzigjährigen Bestehen vertrauensvoll einem neuen Jahrzehnt entgegenblicken.
Dieser Erfolg ist nicht zuletzt der Beständigkeit und Kreativität der Menschen zu verdanken, die zur Gründung und Konsolidierung des CIERA maßgeblich beigetragen haben: seinem Gründungsdirektor Michael Werner, seinem ersten Präsidenten René Lasserre und seiner Generalsekretärin Nathalie Faure. 2015 übergaben die beiden ersten ihre Funktionen einträchtig in die Hände von Christophe Duhamelle, derzeitiger Direktor, und Hélène Miard-Delacroix, amtierende Präsidentin.
Ebenfalls 2015 wurde das Abkommen des Zusammenschlusses von den Mitgliedern des GIP um weitere zehn Jahre verlängert, und auch der DAAD bekräftigte erneut seine Unterstützung – die Geschichte des CIERA wird somit weitergeschrieben!