Die akademische Welt in illiberalen politischen Kontexten - ein Spannungsfeld zwischen Druck und Resilienz

Onlineseminar

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Libertés académiques

Concetto Marchesi inaugure l'année universitaire 1943/1944 – Foto archivio CASREC (Università di Padova), scatola 5, n. 418 e 421. Su concessione del CASREC (Centro di Ateneo per la storia della Resistenza e dell’età contemporanea) - Università degli Studi di Padova
 

 

 

 

 

In Zusammenarbeit mit dem Centre Marc Bloch, dem Centre d’Histoire de Sciences Po und dem Deutschen Historischen Institut Paris

 

Einführung

In den letzten Jahren haben die Wahlerfolge der extremen Rechten in verschiedenen europäischen und internationalen Ländern und die Umwandlung einer pluralistischen politischen Welt in ein „illiberales“ Regime tiefe Spuren im akademischen und intellektuellen Leben dieser Länder hinterlassen. Noch vor einigen Jahren lagen die Quellen der Besorgnis der europäischen Forscher vor allem in den Modalitäten einer politischen Steuerung der Forschungsressourcen und dem Stellenwert der privaten Finanzierung. Frontalere Angriffe waren anderswo zu finden, in Ländern, die als „autoritär“ galten. Seit einigen Jahren jedoch nimmt der direktere politische Druck in den seit langem etablierten Demokratien zu. Dieser zunehmende Druck und eine polarisierte politische Debatte, die sich von Land zu Land unterscheidet, haben zu einer Verengung des Raums für die akademische Debatte geführt und die Forschungs- und Lehrpraktiken, insbesondere in den Geistes- und Sozialwissenschaften, beeinträchtigt.

In einem solchen Kontext, in dem die Prinzipien und Praktiken, die dem akademischen Feld zugrunde liegen, auf den Prüfstand gestellt werden, erscheint es uns wichtig, den Druck auf die akademische Welt in den verschiedenen Ländern sowie die internen und externen Widerstandsstrategien, die von den zahlreichen Akteuren unternommen werden, um die Bedingungen für eine offene und pluralistische akademische Debatte zu bewahren, genau zu analysieren. Von besonderem Interesse sind dabei die rechtlichen, regulatorischen und finanziellen Mechanismen und Kanäle, über die die illiberale Politik in die akademische Welt eindringt, die Art und Weise, wie sich die Institutionen an die neuen politischen Gegebenheiten anpassen, die Rolle der Medien und der sozialen Netzwerke, aber auch Konfigurationen, die in bestimmten Fällen die Auswirkungen einer zu starken Politisierung der akademischen Debatte begrenzen. Der Vergleich nationaler institutioneller und politischer Kontexte und ihre Historisierung stellen Werkzeuge dar, um vorschnelle kulturalistische Urteile und eine gewisse Tendenz zur Überinterpretation zu vermeiden, die durch eine stark gespaltene öffentliche Debatte genährt werden.

Unsere Überlegungen finden im Rahmen einer Reihe von Online-Seminaren mit Beiträgen von Kollegen aus verschiedenen Ländern in französischer oder englischer Sprache statt. Im Fokus stehen dabei sowohl Länder, in denen seit vielen Jahren Druck ausgeübt wird, als auch Länder, in denen politische Veränderungen und politische Polarisierung neuen Druck einführen.

Programm

wird in Kürze angekündigt

Teilnahme

Die Teilnahme an dieser Reihe steht allen offen, die Anmeldung ist jedoch Pflicht. Um den Zoom-Link zu erhalten, wird hier in Kürze ein Anmeldeformular hochgeladen.

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