Wimmeln und Wabern

Anne Seitz Wimmeln und Wabern
Ansteckung und Gesellschaft im französischen Roman des Naturalismus und Fin de siècle
Bielefeld, Aisthesis Verlag, 2015
ISBN 978-3-8498-1086-3
Ende des 19. Jahrhunderts ist die Ansteckung nicht nur in den medizinischen Diskursen fest verankert. Auch in der gesellschaftlichen Wahrnehmung scheinen kontagiöse Phänomene allgegenwärtig und werden verstärkt zur Beschreibung von kollektiven Verhaltensformen herangezogen. Die vorliegende Arbeit nähert sich dem Thema aus einer medizinhistorischen und literaturwissenschaftlichen Perspektive. Sie untersucht die Ansteckung als Motiv, als Wissensfigur und als textästhetisches Verfahren in Romanen des Naturalismus und des Fin de siècle. Ausgehend von wissenspoetologischen und diskursanalytischen Ansätzen wird gezeigt, wie die Ansteckung zu einer Projektionsfläche für Krankheiten, für die Beziehungen von Menschen und Umwelt, aber auch für die Bedingungen des Sozialen überhaupt gerät.

Anne Seitz

studierte an der FU Berlin, an der Université Lyon 2 und an Sciences Po Paris (Institut d’études politiques). Sie wurde mit der vorliegenden Arbeit an der Ruhr-Universität Bochum promoviert. Seit 2012 arbeitet sie als Fachlektorin des DAAD an der Ecole des hautes études en sciences sociales und am Centre interdisciplinaire d’études et de recherches sur l’Allemagne.
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